Kayser
Zur Geschichte.
Beschreibung
Die Nähmaschine Kayser Modell L ist eine klassische Schwingschiffchen-Nähmaschine, hier einmal mit, einmal ohne Anbaumotor. Sie wurde ab den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts produziert. Die Version mit Anbaumotor nutzt die heute noch gebräuchlichen Nadeln des Systems 705, die Maschine mit Handkurbelantrieb die des Systems 690 (entspricht wohl Rundkolbennadeln des Systems 287). Beide laufen trotz ihres hohen Alters tadellos, die Mechanik ist unverwüstlich, das Gewicht wegen des Gusseisenkörpers hoch.
Text: Nähmaschinenverzeichnis
Sehr interessante Version einer Schwingschiffchennähmaschine. Optisch bereits stark an die späteren Gritzner-Kayser-Modelle wie die VZ angelehnt (siehe Gritzner), aber noch mit der altertümlichen Schwingschiffchenmechanik ausgestattet. Eher seltenes Modell einer Schwingschiffchen-Nähmaschine mit integrierter Beleuchtung. Dazu ebenfalls mit optional zu nutzendem Handkurbelantrieb.
Der Hersteller Gritzner-Kayser hat mit der Kayser KA-S Automatic eine Automatic-Nähmaschine mit Schablonen auf den Markt gebracht. Es scheint, diese Maschine ist baugleich zur Gritzner VZ und unterscheidet sich lediglich im äußeren Erscheinungsbild, eventuell noch bei den Nähmöbeln.Der massive Vollmetall-Maschinenkörper ist in grünem Hammerschlaglack gehalten, der Deckel aus Hartkunststoff in einem dezenten Beige. Die Maschine ist mit einem CB-Greifer ausgerüstet und kommt mit handelsüblichen Nadeln des Systems 705 aus. Ein elektrisches Nählicht sorgt für ordentliche Ausleuchtung des Nähbereiches. Insgesamt 5 Doppelmusterscheiben ermöglichen 10 unterschiedliche Zierstiche, durch Änderung der Stichlänge und Stichbreite sind viele Variationen möglich. Für den Geradstich, den Zickzack und die Bogennaht wird keine der Musterscheiben benötigt. Es lässt sich für den Geradstich die gesamte Zick-Zack Mechanik abschalten, die Maschine läuft dann nochmal leichter.
Zum Sticken verfügt die Kayser über einen Hebel, der den Transporteur abschaltet und gleichzeitig absenkt. Ein Stickfuß und eine spezielle Metallplatte zum Einsetzen in die Stichplatte sind im Zubehör enthalten.
Der Nähschrank dieser Maschine Namens "Emma", benannt nach ihrer Vorbesitzerin, scheint nicht der ursprünglich original Dazugehörige zu sein. Ein gleichzeitiger Betrieb als Tret- und Elektronähmaschine ist nicht möglich.
Die Kayser näht sehr leicht, ordentlich und dank massiver Ausgleichsgewichte der Welle ruhig und sehr vibrationsarm. Hervorzuheben ist die sehr robuste und massive Bauweise, es sind keine Gummi-Riemen oder Schnurketten verbaut, sondern ausschließlich stabile Vollmetall-Pleuel.
Bei guter Pflege ist dies sicher eine Maschine für die Ewigkeit.
Text: H. Steinbrecher
Text folgt.