Quelle Privileg

Die Produktnamenzuordnung (Ideal bzw. Privileg) der Quelle-Nähmaschinen ist etwas unklar. Ich nehme hier aus Übersichtsgründen eine Trennung vor, die aber weiter ohne Bedeutung ist. Quelle-Nähmaschinen beider Namen wurden zeitgleich angeboten, es lässt sich hier keine qualitative oder zeitliche Zuordnung feststellen.

Privileg 125

Privileg 125 (nach Singer-Bauart), Geradestichnähmaschine, Flachbett mit Handkurbel, Fußantrieb möglich, Hersteller: unbekannt (Bilder: D. Pohlmann)
Privileg 125 (nach Singer-Bauart), Geradestichnähmaschine, Flachbett mit Handkurbel, Fußantrieb möglich, Hersteller: unbekannt (Bilder: D. Pohlmann)

Bei der Privileg 125 handelt es sich um ein frühes Importmodell des Quelle-Versandhauses für den deutschen Markt. Die Bauweise und sogar die Beschriftung erinnern sehr an eine Singer 15. Es handelt sich hier um einen der vielen Klone dieser Maschine, die in aller Welt, mit und ohne Lizenz von Singer, wegen ihrer großen Zuverlässigkeit nachgebaut wurden. Die Ausführung weist bereits einen verstellbaren Füßchendruck und eine neuzeitliche Fadenspannung auf. Ähnliche Modelle werden noch heute für weniger anspruchsvolle oder auf besondere Robustheit setzende Märkte produziert.

Privileg Voll Zick Zack Automatik

Quelle Privileg Voll Zick Zack, Automatik mit Schablonen, Typ 610, Flachbett mit Anbaumotor, Fußantrieb möglich, Hersteller: Brother (Bilder: I. Naumann)
Quelle Privileg Voll Zick Zack, Automatik mit Schablonen, Typ 610, Flachbett mit Anbaumotor, Fußantrieb möglich, Hersteller: Brother (Bilder: I. Naumann)

Die ältere Schwester der "Privileg Voll Zick Zack Automatik", wurde noch unter dem Namen "Ideal Voll Zick Zack Deluxe" von Quelle in den 60er Jahren vertrieben. Hier sehen wir das Automatik-Modell aus dieser Zeit und Baureihe unter dem Namen "Privileg". Es ist wie Ihre Schwester eine hochwertige, stabile Haushaltsnähmaschine. In ihr wurde kein Kunststoff verbaut, bis auf die Schablonen ist alles aus Metall, sie besitzt auch keinen Steuergurt sondern nur stabile Pleuel. Die Lampentür und die Abdeckung sind aus Aluminium, ihr Gehäuse ist aus Eisen und sie wiegt 14 kg. Bei dieser Maschine kann ich wieder betonen, sie ist für die Ewigkeit gebaut und normalerweise unkaputtbar. Sie benötigt die Nadeln des Systems 705 und arbeitet mit dem CB-Greifer, der wie bei der Zick Zack Deluxe nach links zeigt. Demzufolge wird die Nadel von links nach rechts eingefädelt und beim Zickzack-Nähen schwenkt der gesamte Greifer mit. Zum Mustersatz gehören 18 Schablonen. Diese Maschine näht den Gerad- und den Zickzack-Stich ohne eingelegt Schablone. Zum Einlegen einer Schablone schiebe man den Zickzack-Steller auf "5" und dann wieder auf "0". Bei dieser Maschine kann man durch Verstellen der Stichlage nach links oder rechts weitere Abänderungen des Grundmusters erhalten. Unter den 18 Schablonen befinden sich 2 weitere Nutzstiche, der Blindstich und der elastische Blindstich. Die Privileg 610 hat ein kräftiges aber trotzdem weiches Nähverhalten. Sie näht leise, leichtgängig und sauber bei alle Stichen und Stoffarten, beim Nähen mit Schablone hört man den Abtaster rasten. Bei mir gehört die Privileg 610 in die 1. Liga und sie erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 10 Punkte.

Vorteile

CB-Greifer, Nadelsystem 705, einfache Bedienung, Transporteur 3-stufig   
versenkbar
Nachteile

Schwere Maschine

 

Text: I. Naumann

Privileg Zick Zack Spezial

Quelle Privileg Zick Zack Spezial, Typ 168, Flachbett mit Anbaumotor, Fußantrieb möglich, Hersteller: Brother (Bilder: C. Klein)
Quelle Privileg Zick Zack Spezial, Typ 168, Flachbett mit Anbaumotor, Fußantrieb möglich, Hersteller: Brother (Bilder: C. Klein)

Noch eine Variante der JA-markierten Maschinen, eine Quelle Privileg Modell 168.

Die Stichlänge wird hier per Hebel verstellt, nicht per Drehknopf. Zum Rückwärtsnähen schwenkt man den Hebel nach oben. Die Einstellung (Drehen) des gerändelten Griffes bildet einen Anschlag nach oben und unten, somit ergibt sich vorwärts und rückwärts dieselbe Stichlänge. Die Stichlage ist bei Geradstich links und kann nicht verstellt werden. Für Geradstich gibt es eine eigene Stichplatte und Nähfuß. Nutzt man sie, kann man den Stichbreitenhebel mit seinen beiden fixierbaren Schiebern fixieren und so verhindern, dass versehentlich Zickzack genäht wird, was zu Kollision der Nadel mit der Stichplatte führen würde.

Die einfache und robuste Mechanik entspricht den anderen gezeigten Modellen. Alles ist aus Metall, es gibt keine Riemen oder Schnurketten. Ölen geht gut mit einer kleinen Plastikspritze aus der Apotheke und einer stumpfen Kanüle. Das Blech hinten am Handrad bringt Öl zum Lager der Welle (Bild).

Originalbezeichung vermutlich Brother JA 28 (daher wohl auch die Gussmarkierung JA).

Youtube hat ein schönes Video mit einer ausführlichen Würdigung der ungelabelten Maschine: https://www.youtube.com/watch?v=ca7p12qHSA8

Darin wird auch die korrekte Einfädelung beschrieben, die aus der Gebrauchsanweisung nur schwer hervorgeht (ab ca. 11:30).

 

Text: C. Klein

Privileg 888 Voll ZickZack Rekord

Privileg 888 „Voll ZickZack Rekord“, Flachbett Haushaltsnähmaschine mit Zickzack und Anbaumotor, Hersteller unbekannt, Japan (Bilder: H. Krentz)
Privileg 888 „Voll ZickZack Rekord“, Flachbett Haushaltsnähmaschine mit Zickzack und Anbaumotor, Hersteller unbekannt, Japan (Bilder: H. Krentz)

Dies ist wieder eine Nähmaschine aus der Zeit, als Japan den Weltmarkt mit günstigen und guten Produkten 100000fach überflutete. Sie kommt in fröhlichem Grau daher, für andere Länder wurden diese und andere Maschinen teilweise in bunten poppigen Farben lackiert. Aber Quelle hatte sich in diesem Falle halt für Grau entschieden, was ja eigentlich nicht so recht zum Zeitgeist der 1960er und 70er Jahre passte. Wahrscheinlich glaubte die Marketingabteilung, dass sich Tristesse und Farblosigkeit in deutschen Nähzimmern besser verkauft.

Technisch gleicht sie weitgehend den „Brother“ Voll ZickZack Nähmaschinen dieser Zeit. Die Formgebung sieht im Vergleich zur „Ideal 645“, die im selben Zeitraum bei Quelle verkauft wurde, etwas plumper aus. Wahrscheinlich hatten sich die Japanischen Designer an den erfolgreichen „Pfaff“ Haushaltsnähmaschinen orientiert.

Die Maschine ist bleischwer und bringt mit Koffer und allem was dazugehört 17 Kg auf die Waage. Da hat sich Mutti bestimmt nur selten oder nie zum Nähstündchen bei der Freundin getroffen.

Auch die hier abgebildet Nähmaschine hatte wohl nur Einsätze, die man an zwei Händen abzählen kann. Es ist sogar noch der originale Zettel des Kofferherstellers an dessen Griff.

Auch das Taschentuch mit dem Quelle Werbetext hat die Jahrzehnte fast unbeschadet überstanden.

Ein schönes Stück Zeitgeschichte, das seine Arbeit, ohne irgendwelche verbauten Kunststoffteile noch für weitere viele Jahrzehnte verrichten kann.

Ich habe noch zum Vergleich ein paar Bilder einer „Maritza“ B888 angefügt. Es scheint die Version der Nähmaschine zu sein, die für den Weltmarkt produziert wurde. Sie ist auch in Englisch beschriftet. Der Unterschied liegt hier aber nicht nur in der Farbgebung, sondern sie hat auch einen außen liegenden Spulmechanismus, einen etwas anders geformten Deckel und Frontklappe. Was sie alles in allem viel gefälliger aussehen lässt.

 

Text: H. Krentz

Privileg Voll Zick-Zack 450

Quelle Privileg Voll Zick-Zack 450 (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Quelle Privileg Voll Zick-Zack 450 (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Privileg 450 ZZ ist eine sehr leichtgängige und zuverlässige Haushaltsnähmaschine, sie liefert die beiden Grundstiche in bester Qualität, ist eine Freiarmversion mit Anbaumotor und CB-Greifer. Gebaut von Brother in den 70ern (baugleich/ähnlich der Brother 360), in Deutschland vertrieben von Quelle. Die 450 ist eine gehobene Basisversion der später nachfolgenden Baureihen, die mit umfangreicherer Stichauswahl punkten können, heutzutage bei den Umlaufgreiferversionen aber leider meist alle gerissene Kunststoffzahnräder zur Ansteuerung der Muster haben.

Vorteile

5 mm Zickzack-Stichbreite, verstellbare Stichposition (li./re.), versenkbarer Transporteur. Abnehmbarer Anschiebetisch. Unverwüstlich, alterungsbeständig, leicht zu warten. Für die meisten Arbeiten im Haushalt absolut ausreichend und auch heute noch sehr zu empfehlen

Nachteile

Kein verstellbarer Fußdruck

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Privileg 390 Super Automatik

Quelle Privileg 390 Super-Automatik, Flachbett-Automatik-Haushaltsnähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Brother, Japan (Bilder: T. Schumacher)
Quelle Privileg 390 Super-Automatik, Flachbett-Automatik-Haushaltsnähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Brother, Japan (Bilder: T. Schumacher)

Die Privileg 390  Super Automatik, gebaut von Brother, ist, wie Ihre Freiarm-Schwester Ideal Topstar Super Automatik I. V. 796,  bereits eine Konstruktion des Kunststoff- Zeitalters, schätzungsweise aus den 70ern, auch die Farbe passt zum Stil dieser Zeit.

Die vielfältigen Progamme sind alle fest eingebaut und, wie bei der Freiarm,  in einer übersichtlichen "Radioskala" aufgereiht. Das Gehäuse besteht komplett aus Alu-Druckguss und ist deutlich leichter als die robusten Stahlguss-Konstruktionen der 50/60er Jahre. Die reine Maschine ohne Koffer und Anlasser wiegt 7,89 kg, komplett 10,0 Kg.

Im Gegensatz zur Freiarm-Variante hat sie einen CB-Greifer, der ebenfalls in Nährichtung steht, immerhin angetrieben von einem präzisen Winkelgetriebe aus Stahl! Ausserdem hat sie einen rückseitigen Anbaumotor mit Rippenriemen.

 

Sie kam bei mir in erbärmlichen Zustand an, Der Motor brachte das strohtrockene Hebel und Räderwerk kaum über eine Anlaufdrehzahl hinaus und die Maschine gab grässliche Geräusche von sich! Aber eine Öl- und Reinigungskur zeigte dann schon Wirkung, auch der Rippenriemen war zu sehr gespannt. Sie lief wieder schneller,  geschmeidiger und ließ die Programme wieder gut hin- und herschalten. 

Dennoch ein rythmisches Knacksen war nicht zu ignorieren! Hätte ich nur mal zuvor die Bilder der Ideal 796 im Nähmaschinenverzeichnis genauer durchgeschaut! Das vordere Kunsstoff-Zahnrad hat, genau wie die Freiarm-Schwester, mehrere Schwundrisse am Umfang und genau dort stolpert der eigentlich raffinierte, 2-Pin Übersetzer (man könntees auch als 2-Zähne-Zahnrad bezeichnen ) über den zu weit gewordenen Zahnabstand. Eine Frage der Zeit, bis es da mal zu einer Blockade mit finalem Crash kommen wird. Ersatzteile wird's wohl kaum noch geben (Gebraucht-Teile scheiden aus nachfolgender Erklärung am Ende der Geschichte auch aus). Eine mögliche Linderung des Symptoms könnte mit  einer vorsichtigen Anschrägung der betreffenden Zahnköpfe mit einem scharfen, schlanken Skalpell gelingen, so dass die Pins wieder besser einfädeln.

Auch erstaunlich "preiswert" an der Maschine sind kunststoffumspritzte Blechstanzteile wie das Gabelpleuel,  das die Bewegung für den Transporteur nach unten weitergibt, eingebaut – auch da zeigen sich schon Schwundrisse, zumindest am unteren kunststoffumspritzten Pleuelauge.

Ferner: Auch der typische ABS-Kunststoffunterbau (Wanne), der so ab ab den 70ern  bei den Nähmaschinen Einzug hielt, zeigt Belastungsrisse und Ausbrüche der Scharniere. Da wurde in den 50ern mit Vollholz Unterbauten, meist aus Buche, noch wesentlich solider gebaut!

Von der geringeren Lebenserwartung her, durch Kunststoffteile mit den schon eingetretenen gravierenden Schäden, würde ich die Maschine eher in die 2. Liga mit 8-9 Punkten einreihen, obwohl sie eigentlich ganz handlich und übersichtlich wäre.

 

Warum gibt mancher Kunststoff nach?

Solche Schwundrisse sind typisch, wenn der Kunststoff POM schlecht verarbeitet wurde, z.B. auf kurze und preiswerte Spritzguss-Zykluszeiten in zu kalten Formen getrimmt wurde. Folge: Hohe Nachschwindung des Kunststoffteils!

Der Maschinen-Konstrukteur weiss oft nichts davon und kalkuliert zu wenig "Luft"  in die Stahl-/Kunststoff-Passungen.

Bei Umspritzungen von Metallteilen gibt es natürlich überhaupt kein Spiel im System, das ist von vorneherein schon bei der Herstellung fest aufgeschrumpft!

Früher oder später wird die Nachschwindung des Kunststoffs, speziell bei POM, das Kunststoff-Teil auf die Welle klemmen, die Spannung im Teil wird zu groß – und  es reißt !

Bei Polyamid ist dieser Effekt kaum präsent, im Gegenteil, PA nimmt im Laufe der Zeit eher Feuchtigkeit aus der Luft auf und wird dadurch größer und auch zäher. Aber PA ist halt auch insgesamt etwas teurer und kniffeliger (Verzug etc. ) in der Herstellung. Ausserdem verträgt sich PA nicht mit allen Schmiermitteln, typich am Zahnrad sind dann Zahn-Ausbrüche vom Zahnfuß her.

Soviel mal vom ehemalig gelernten Werkzeugbauer für Kunststoff-Spritzgusstechnik.

 

Text: Thomas Schumacher, Böblingen

Privileg 865 und Ideal 865 Super Nutzstichautomatik

Quelle Privileg 865 und Ideal 865 Super Nutzstichautomatik, Freiarm-Haushaltsnähmaschine, Hersteller: Brother, Taiwan (Bilder: Drachenroester)
Quelle Privileg 865 und Ideal 865 Super Nutzstichautomatik, Freiarm-Haushaltsnähmaschine, Hersteller: Brother, Taiwan (Bilder: Drachenroester)

Sehr robuste Haushaltsnähmaschine in Freiarmversion mit integriertem Motor. Gebaut von Brother in den 70ern (baugleich/ähnlich der Brother Pacesetter 606/607) in Deutschland vertrieben von Quelle. Die 865 besitzt eine Knopflochautomatik, eine kleine Auswahl Nutzstiche und einen Umlaufgreifer. Heutzutage haben leider meist alle gerissene Kunststoffzahnräder in der Mechanik, ein irreparables Problem sehr vieler Privilegs der 70er Jahre. 

Die beiden Modelle unterscheiden sich ausser im Namen durch die Farbgebung und den Anschluss des Pedals (Privileg 3 Kontakte, Ideal 4 Kontakte) sonst sind sie technisch identisch (vielen Dank für die Hinweise und Fotos an "Drachenroester").

Vorteile

5 mm Zickzack-Stichbreite, verstellbare Stichposition (li./re.), versenkbarer Transporteur. Abnehmbarer Anschiebetisch

Nachteile

Häufiger defekte Mechanik (gerissene Kunststoff- oder Gussteile)

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Privileg 152

Privileg 152 Flachbett-Haushaltsnähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Lozenstar/Fappyco, Taiwan (Bilder: M. Rosenbruch)
Privileg 152 Flachbett-Haushaltsnähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Lozenstar/Fappyco, Taiwan (Bilder: M. Rosenbruch)

Privileg 221

Quelle Privileg 221 Voll Zick-Zack, Freiarm-Zickzack-Nähmaschine Hersteller: ŁUCZNIK, Polen (Bilder: G. Heßdörfer)
Quelle Privileg 221 Voll Zick-Zack, Freiarm-Zickzack-Nähmaschine Hersteller: ŁUCZNIK, Polen (Bilder: G. Heßdörfer)

Man beachte die Ähnlichkeit zur Singer 538. Evtl. hat Lucnik in Polen Singer-Nähmaschinen in Lizenz gebaut. Ich würde mich über Informationen dazu freuen.

Privileg 660 COMBI SUPER-AUTOMATIK

Privileg 660, COMBI SUPER-AUTOMATIK, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Necchi, Italien, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth/Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 660, COMBI SUPER-AUTOMATIK, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Necchi, Italien, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth/Bayern (Bilder: I. Naumann)

Wie ein TOP-Modell geformt ist die Privileg 660 Freiarm-Nähmaschine von Necchi, die in den 70er Jahren von Quelle vertrieben wurde. Fast die gleiche Maschine wird unter Necchi 544 gezeigt. Verändert im Vergleich mit der Necchi ist der Anlasser-Anschluss, die Verkleidung an der Lampenseite und die Motorleistung lässt sich regulieren. Der Programmblock besteht aus 18 Scheiben. Mit dem Programmschalter können außer den Grundstichen und der Knopflochautomatik, 8 weitere Nutz- und Zierstiche eingestellt werden. Die Fotos Nr. 13 bis 16 zeigen Beschädigungen an den Schablonen und dem Zahnrad für die Steuerung. Der gleiche Defekt ist bei der Necchi 544 beschrieben. Der Inhalt dieses Textes trifft auch für die Privileg 660 zu. Wie die Necchi 544 gehört sie in die 2. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 7 Punkte. 

Vorteile

siehe Necchi 544 

Nachteile

siehe Necchi 544

 

Text: I. Naumann

Privileg 710 compact super

Privileg 710 compact super, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor und umfangreichen Nutzstichen, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Krentz u. C. H. Mieschel)
Privileg 710 compact super, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor und umfangreichen Nutzstichen, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Krentz u. C. H. Mieschel)

Die Privileg 710 ist das Vorläufer-Modell der nachfolgend beschriebenen Privileg 930 und 940. Sie entspricht diesen weitgehend, bis auf die außen liegende Fadenbremse, die Farbgebung und ein anderes Koffer-Design. Die gleiche Nähmaschine wurde in den USA Anfang der 70er Jahre auch von „Sears“ als KENMORE 158.1014 vertrieben. Dort war die Farbgebung Beige/Olivegrün und der Koffer hatte dem amerikanischen Zeitgeschmack entsprechend Rosen aufgeprägt.

Die hier gezeigte Maschine ist wieder mal fast unbenutzt.

Eine tolle und schöne Nähmaschine, die alle in einschlägigen Discountern angeboten Kunststoff-Maschinen um Längen schlägt und das noch für die nächsten Jahrzehnte.

 

Text: H. Krentz

Privileg 710 compact super, Farbvariante (Bilder:  C. H. Mieschel)
Privileg 710 compact super, Farbvariante (Bilder: C. H. Mieschel)

Privileg compact NZZ 720

Quelle Privileg compact NZZ 720, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor und div. Nutzstichen, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: C. H. Mieschel
Quelle Privileg compact NZZ 720, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor und div. Nutzstichen, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: C. H. Mieschel

Die NZZ-Modelle der Privileg compact-Baureihe sind in der gleichen robusten Bauweise ausgeführt wie ihre großen ("super") Schwestern. Mir sind die Modelle 720 (ähnlich der compact super 710) und 920 (ähnlich compact super 930) bekannt. Die NZZ-Maschinen sind etwas einfacher ausgestattet: Es fehlen die werkzeuglos austauschbare Stichplatte sowie alle Sticharten, wo der Transporteur vor- und rückwärts bewegt wird, wie z.B. die Dreifachnaht, der Rauten- und der Overlock-Stich. Bei der 720 NZZ wurde zusätzlich auf den Ein-/Ausschalter für das Nählicht verzichtet.

 

Text: C. H. Mieschel

Privileg 930 compact Super-Nutzstich

Privileg 930 compact Super-Nutzstich, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: nähmaschinenverzeichnis)
Privileg 930 compact Super-Nutzstich, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: nähmaschinenverzeichnis)

Beschreibung siehe Privileg 940-1 compact.

Privileg 940-1 compact Super Nutzstich

Privileg 940-1 compact Super Nutzstich, 8 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 940-1 compact Super Nutzstich, 8 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)

Das ist eine Haushaltsnähmaschine, an der die Bezeichnung „compact“ zu Recht steht. Hinter ihrem zierlichen Bau verbirgt sich wahrhaftig ein Kraftpaket, mit einem Komfort, den so manche große Maschine in dieser Kategorie nicht hat. Gebaut wurde sie Ende der 70er Jahre in Japan. Sie besitzt eine stabile Bauweise, in ihrer Mechanik wurde kaum Kunststoff verarbeitet, sämtliche Zahnräder und auch die Programm-Schablonen sind aus Metall. Bis auf die farbigen Teile, das Zubehörfach (Anschiebetisch), die Verkleidung links am Freiarm und rechts an der Handradseite, ist das Gehäuse und das Fußgestell aus Aluguss. Sie wiegt mit Koffer 10,5 kg und gehört damit zu den leichten Maschinen. Der Koffer, der ihr förmlich auf den Leib geschneidert wurde, ist ein Highlight. Er ist aus stabilem Kunststoff und Sie können ihn mit Maschine liegend oder stehend in einem Schrank verstauen. Die Privileg arbeitet mit dem CB-Greifer, benötigt die Nadeln des System 130R/705 und hat eine sehr leichtgängige und hochwertige Mechanik, die immer gute Pflege benötigt. Sie näht angenehm leise, leichtgängig und sauber. Ihre Bedienung ist, wie die Fotos zeigen, einfach und übersichtlich geregelt. Es lassen sich neben den Grundstichen 7 weitere Nutz- und Zierstiche einstellen, die in der Länge und Zickzack-Weite verändert werden können. Die Privileg 940-1 ist eine kleine, hochwertige und langlebige Nähmaschine, die mit den Großen mithalten kann. Bei mir gehört sie in die 1. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 9 Punkte. 

Vorteile

leichte und komfortable Nähmaschine, einfache überschaubare Bedienung, im Koffer bequem zu transportieren,

Nachteile

diverse Teile sind aus Kunststoff

 

Text: I. Naumann

Privileg 518-Q

Privileg 518-Q, 6 Programme, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Privileg 518-Q, 6 Programme, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Diese Haushaltsnähmaschine von Quelle, gebaut von Maruzen-Jaguar in Japan Ende der 70er Jahre, kann noch heute begeistern. Sie ist die "ausgewachsene" Ausgabe der "compact"-Modell vom selben Hersteller und die qualitativ hochwertige Umsetzung findet man auch hier. Bis auf wenige Teile (Schablonenblock, Anschiebetisch, Zahnriemenritzel und Drehschalter) besteht alles aus haltbarem Metall, vorwiegend Aluminium. Sie hat den selben "Sound" der compact-Modelle, was vermutlich am ähnlichen mechanischen Aufbau liegt (Kunststoffzahnräder würden leiser laufen), aber ihr tadelloser mechanischer Aufbau mit CB-Greifer und leistungsstarkem Motor (75 W) sorgt für ein ausgezeichnetes Nähverhalten auf allen Materialien.

Die Auswahl der Stiche ist ebenfalls vergleichbar, mit genähtem ZZ, Blindstich, Dreifach- und Overlockstich ist man gut ausgerüstet.

Der Anschiebetisch aus Kunststoff ist etwas filigran geraten, eine feste Haube vermisst man ebenfalls. Ein versenkbarer Transporteur ist nicht vorhanden (eine austauschbare Stichplatte zum Stopfen ist aber Lieferbestandteil), der Nähfußdruck lässt sich einstellen.

Sehr angenehm ist der versenkbar gestaltete Tragegriff aus Metall, mit dem sich die nur ca. 12 Kilo schwere Maschine problemlos transportieren lässt.

Vorteile

Robuste und komfortable Nähmaschine mit einfacher Bedienbarkeit, transportabel, CB-Greifer, Nadeln des System  705-H/130

Nachteile

Teile sind aus Kunststoff

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Privileg Super Automatik de Luxe 519-1

Privileg 519-1, 10 Programme, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: E. von Soest)
Privileg 519-1, 10 Programme, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: E. von Soest)

Die Maschine ist weitgehend identisch (bis auf eine größere Programmauswahl) mit der vorgenannten 518-Q.

Privileg 470

Quelle Privileg 470 Nutzstich Voll-Zickzack, Freiarm-Haushaltsnähmaschine, Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern  (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Quelle Privileg 470 Nutzstich Voll-Zickzack, Freiarm-Haushaltsnähmaschine, Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Text folgt.

Privileg 485

Privileg 485, Freiarm-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: J. Meisel und B. Baumgart)
Privileg 485, Freiarm-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: J. Meisel und B. Baumgart)

Die Privileg Modell 485 ist eine sehr robuste Freiarm-Nähmaschine, sie wurde wohl ab Mitte der 70er/Anfang der 80er Jahre in Japan gebaut. Ihr Innenleben sowie das Gehäuse bestehen aus Metall. Kunststoffteile sind im Innenleben nicht oder nur vereinzelt zu finden. Mit Ausnahme der Stichwahl bestehen die Bedienknöpfe aber aus Kunststoff. Sie verfügt über 7 Nutzstiche sowie Geradstich und Zickzackstich, außerdem ist es möglich ein Knopfloch zu nähen. Die Stichbreite und Stichlänge sind stufenlos einstellbar, wodurch auch die Nutzstiche an Varianz gewinnen. Um Knöpfe anzunähen kann der Stofftransporteur abgesenkt werden. Mit der Maschine gab es einiges an Zubehör, abgesehen vom Metall-Anschiebetisch war eine Kunststoffbox mit 7 verschiedenen Nähfüßen, 2 Schraubenziehern, einem Pinsel, einer Stichplatte für den Geradstich sowie ein Nahtauftrenner dabei. Die Maschine hat ausreichend Kraft um dicke Materialien wie Leder oder Segeltuch (auch mit 4-6 Lagen) zu nähen, allerdings kann sich das Nadel-Greifer-Timing verstellen, wenn man das auf Dauer versucht (Verbaut ist ein CB-Greifer) und muss dann neu eingestellt werden.Die Maschine ist ca. 13kg schwer und benötigt Flachkolbennadeln des Systems 705.

Insgesamt ist es eine sehr zuverlässige und empfehlenswerte Nähmaschine, die, bei guter Schmierung, ruhig und zuverlässig arbeitet.

Nachteil: Es ist sehr schwer passende Ersatzteile zu bekommen

 

Text: J. Meisel

Privileg 970 Superstar electronic

Privileg 970 Superstar electronic, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: M. Korver)
Privileg 970 Superstar electronic, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Maruzen Jaguar Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: M. Korver)

Nähmaschine Privileg Modell 970 mit 70 W Motor und CB-Greifer. Mit Garnrollenhalter, der nach hinten ausgeklappt wird (siehe letztes Bild). Ein zweiter Garnrollenhalter ist im Tragegriff einzustecken (für die Verwendung einer Zwillingsnadel). Die Maschine ist aus Metall (ich nehme an Gussaluminium), sehr einfach einzufädeln und die Vorderseite der Abdeckung, sowie der Anschiebetisch sind aus Kunststoff. Beim Drehen der Stichauswahlknopf hört es sich so an, als sei das Innenleben aus Metall.

Sie arbeitet bisher nicht leise, aber das kann daran liegen, dass sie Jahrzehnten nicht gearbeitet hat. Die 970 hat eine gute Auswahl an Nutzstichen, der Nähfußdruck kann nicht reguliert werden.

 

Text: M. Korver

 

Privileg 210 N Voll-Zickzack

Privileg 210 N Voll-Zickzack, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Demmer)
Privileg 210 N Voll-Zickzack, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Demmer)

Wie oft verbirgt sich hinter der Eigenmarke des ehemaligen Versandhauses Quelle ein namhafter Hersteller. Laut Internetrecherche wurde die 210 N Mitte der 70er Jahre durch den japanischen Hersteller Brother entwickelt, nach seitlicher Beschriftung "Made in Taiwan". Zwar wird von "Brother sewing machines" selbst angegeben, sie würden Nähmaschinen erst seit 1979 in Taiwan zu produzieren. Es ist jedoch möglich, dass für Exporte unter anderen Markennamen schon vorher dort im Auftrag von Brother gefertigt wurde. Die Globalisierung hat schon früh angefangen. Die Maschine mit der Seriennummer E01197870 ist nach den Druckdaten der Betriebsanleitung ca. 1974/75 gekauft worden. Der billig wirkende, dennoch erstaunlich stabile, aus Polystyrol gefertigte Jahn-Universal-Nähmaschienenkoffer täuscht. Darin verbirgt sich ein äusserst solide Maschine, die in einem kompletten Aludruckgußgehäuse eingebaut ist. Sie wiegt ca. 10 kg. Nach Öffnen durch Abschrauben des Deckels findet man eine Mechanik, die noch fast vollständig aus Stahl, Gusseisen und Zinkdruckguss besteht. Unten kommt man an die offene Mechanik durch Umklappen der kompletten Maschine aus der leichten Kofferunterschale, die dafür eine ausklappbare Stütze besitzt.

Nur wenige Teile sind aus Kunststoff, die nach 40 Jahren aber noch keine Alterungserscheinungen zeigen:

- der Polyamid-Zahnriemen vom Motor zum Handrad

- ein massives PA-Schneckenzahnrad für den Zickzack-Antrieb,

- ein stabiler PA-Umlenkhebel in der Zickzack-Mechanik

- eine dünnere PA-Kurvenscheibe für die Stichlängenverstellung

- der Hebel für den Rückwärtstransport

- Griffe und Knöpfe der Bedienelemente sowie die Oberfadenrollenhalter

- die dünne braune Blende mit Beschriftung

Der 70W-Motor liegt unten in Längsrichtung und treibt per Riemen über das Handrad die gekröpfte und mit Exzenter versehene Hauptwelle an. Der Antrieb für die Unterfadenmechanik und den Transporteur erfolgt mit Pleuelstange und Exzentergabel von der Hauptwelle nach unten. Der oszillierende Antrieb des senkrecht eingebauten CB-Greifers erfolgt durch ein mit Extra-Deckel verschraubtes Segment-Kegelradgetriebe aus Stahl. Dass die Maschine 40 Jahre, davon 20 Jahre Stillstand, ohne Schaden überstanden hat, spricht für eine langlebige Konstruktion. Die Mechanik bedarf nach längerem Stillstand jedoch guter Wartung. Pleuel und Excenter haben bei ungenügender Schmierung hohe Reibung, die Maschine läuft aus Totpunktlagen dieser Teile dann möglicherweise nicht mehr ohne Anschieben am Handrad an, was dann aber unmittelbar geschehen sollte. Das Blockieren kann zu Motorschäden führen. Da in einer solchen Maschine kaum Massenausgleich unterzubringen ist, spürt man Pleuel und Exzenter deutlich bei schnellem Lauf durch Vibration. Die Wartung ist einfach, alle in der Betriebsanleitung  mit Mengenhinweis durch 1-3 Tröpfchensymbole markierten Schmierstellen sind gut zugänglich.

Die Fadenführung ist unkompliziert, die Oberfadenspannung wird über das orangene Rad des vorne im Bereich der Nadelhubstange versenkt angeordneten Fadenspanners eingestellt. Die Fadenführung ist ganz gut in der Betriebsanleitung beschrieben. Wichtig: Das kleine Rädchen an der ersten Fasenöse oben ist nur die Spannvorrichtung fürs Aufspulen des Unterfadens auf dem Maschinendeckel, der Oberfaden sollte nicht darüber geleitet werden. Die Unterfadenspule liegt im CB-Greifer in einer Standardkapsel, die leicht einzusetzen ist. Der seitliche Hebel rechts dient zum einfachen Rückwärtsnähen bei Nahtanfang und -ende. Für das Nahtende gibt es eine Fadenabschneiderkerbe an der Nähfußstange. Die gesamte Bedienung ist auch für Nähanfänger leicht verständlich. Der Maschine liegen, neben dem montierten Gelenk-Universalfuß, Werkzeug, Nadeln, Spulen, Nähfüße ohne Gelenk für Reissverschlüsse, Knopflöcher, Saumnähte, Gelenk-Gradstichfuß, Anschlagschiene sowie eine Gradstichplatte bei. Gradstichfuß und -platte sind für sehr dünne Stoffe gedacht, die sich sonst in den Zickzackschlitz ziehen. Es gäbe auch einen Knopfannähfuß, der bei diesem Exemplar aber fehlte. Doppelnähte sind mit werksseitig schon beiliegender Doppelnadel und doppeltem Oberfaden möglich. Das Nähen eines Knopfloches wird auch ohne Automatik gut in der Anleitung beschrieben.  Der Transporteur ist durch einen einrastbaren Knopf abschaltbar. Der Fußdruck ist hinter der abklappbaren Blende der Fuß-und Nadelmechanik  in 3 Stufen, 0 (ohne für Stopfarbeiten), 1 (normale Stoffe) und 2 (dicke Stoffe) einstellbar, die Stellung ist durch ein Fenster sichtbar. Das Betriebsgeräusch ist trotz der erwähnten Vibrationen leiser als das einiger heutiger Maschinen, solange man nicht mit höchster Geschwindigkeit näht. Das Nähverhalten kann dabei als gut steuerbar und unkompliziert bezeichnet werden. Eine 15W-Birne direkt über dem Nähfuß sorgt für sehr gute Beleuchtung des Nähfelds. Der Fussschalter im stabilen Kunststoffgehäuse lässt sich feinfühlig bedienen, bis zu Einzelstichen. Der Spezialstecker sitzt fest am unbeschädigten Kabel und in der Gehäusesteckdose. Es sind nach 40 Jahren keine Fehlstellen in der Isolation der sauber und fest verlegten stromführenden Leitungen im Inneren zu erkennen. Elektrische Sicherheit ist ein heikles Thema bei alten Haushaltsgeräten!

Die Privileg 210 N ist eine einfache, auch einfach zu bedienende, aber sehr robuste und langlebige Haushaltsnähmschine ohne Automatik, die auf der Höhe der damaligen Technik war und sich mit ähnlichen Maschinen führender Hersteller vergleichen lässt. Bei Internetauktionen erzielen gepflegte Exemplare zwischen 45 und 100 €. Die hohe Verbreitung durch den ehemals günstigen Preis sichert auch noch eine Ersatzteilbeschaffung aus Gebrauchtmaschinen für einige Zeit. Auch diese Maschine kann mit 9 von 10 Punkten bewertet werden, sie punktet mit Bedienungsfreundlichkeit bei sehr guter Verarbeitung, auch wenn schon einige, aber hochwertige Kunststoffteile verbaut wurden.


Text: Harald Demmer

Privileg 565 Super Nutzstich

Privileg 565 Super Nutzstich, 6 Programme, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother, Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle (Bilder: I. Naumann)
Privileg 565 Super Nutzstich, 6 Programme, Flachbett-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother, Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle (Bilder: I. Naumann)

Die hier gezeigte Privileg 565 aus den 70er Jahren gehört zu der neuen Generation von Nähmaschinen, erinnert aber durch ihre stabile Bauweise an die 60er Jahre. Sie ist ein Produkt aus Fern-Ost, im Vergleich mit anderen Nähmaschinen wird an der Mechanik sichtbar, dass es Gemeinsamkeiten mit der schon vorgestellten Meister 210 und 410 gibt. Am Modell 565 kann man erkennen, dass es sich um ein weiteres Modell aus dieser Baureihe, mit den gleichen Programmen handelt. Bauteile, die bei anderen Maschinen bereits durch Kunststoff ersetzt wurden, sind bei ihr noch aus stabilem Metall. Es ist eine leichte Nähmaschine, ihr Gehäuse besteht aus Aluguss und sie wiegt mit Motor und Sockel 9 kg. Bei guter Pflege gehört sie zu den langlebigen Maschinen, die für alle Näharbeiten im Haushalt eingesetzt werden kann. Sie hat eine leichtgängige Mechanik, einen angemessenen Komfort, CB-Greifer und benötigt die Nadeln des Systems 705. Ihr Nähverhalten ist typisch CB-Greifer, leichtgängig, geräuscharm und sauber. Bei mir gehört die Privileg 565 in die 2. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 10 Punkte. 

Vorteile

leichte Nähmaschine, selbsterklärende einfache Bedienung,

Nachteile

Bauteile der Programmierung aus Kunststoff

 

Text: I. Naumann

Privileg Super Nutzstich 316 Y

Quelle Privileg Super Nutzstich 316 Y, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: ?, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: M. Freund)
Quelle Privileg Super Nutzstich 316 Y, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: ?, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: M. Freund)

Privileg Super Nutzstich 318

Quelle Privileg Super Nutzstich 318, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Herstellerkürzel LT, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder:L. Schiefer)
Quelle Privileg Super Nutzstich 318, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Herstellerkürzel LT, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder:L. Schiefer)

Die Privileg Super-Nutzstich 318 ist eine solide Maschine mit geringem Kunststoffanteil (Bedienelemente, Motorabdeckung und Scheibenblock der Stichauswahl). Sie ist dank ihres Aluminiumgehäuses eher ein Leichtgewicht. Der Transporteur lässt sich nicht versenken. Die Stichlage lässt sich ebenfalls nicht verstellen. Es stehen neben dem Geradestich acht weitere sinnvolle Nutzstiche sowie eine Knopfloch-Option zur Verfügung. Sie hat einen CB-Greifer und arbeitet mit den gängigen Flachkolbennadeln.

Das ungleiche Spaltmaß der Motorabdeckung ist einem unpräzise gefertigten Spritzgussteil geschuldet.

Die Maschine ist für gelegentliches Nähen und zum Einstieg völlig ausreichend und im Vergleich mit aktuellen Modellen diesen überlegen, da robuster.

 

Text: L. Schiefer

Privileg 661

Privileg 661, Super Nutzstich 6 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 661, Super Nutzstich 6 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)

Die hier gezeigte Privileg 661 entspricht bis auf gewisse optische Unterschiede der schon vorgestellten Meister 210 aus den 70er Jahren. Beide Maschinen stammen aus einer Baureihe, zu der auch die schon vorgestellte Privileg 565 gehört. Die Inhalte dieser Maschinen-Beschreibungen treffen auch für die 661 zu. Privileg Haushaltsnähmaschinen sind solide und relativ stabil gebaut, einfach zu bedienen und haben sich entsprechend ihres Preises und positiven Nähverhaltens als qualitativ gute Helfe im Haushalt bewiesen und durchgesetzt. Das Stichangebot bildet eine gute Grundlage auch für anspruchsvolle Näharbeiten. Die Sticharten können mit der Stichlänge und Zickzack-Breite verändert werden. Sollte es mal Probleme mit der Oberfadenspannung geben, dann prüfen Sie bitte, ob der Oberfaden zwischen den beiden Scheiben durchläuft. Es kann nämlich vorkommen, dass die Scheiben aneinander haften und der Faden beim Einfädeln nicht zwischen die Scheiben kommt, sondern davor liegen bleibt. In diesem Fall die Scheiben reinigen, damit sie sich beim Anheben des Lüfterhebels richtig öffnen, denn eine straffere Einstellung der Spannung löst das Problem nicht. Mit einem Gewicht von 8 kg gehört die Maschine zu den leichten Nähmaschinen, die mühelos transportiert werden können. Ich ordne die Privileg 661 in die 2. Liga ein und tendiere zu einer Punktevergabe von 8 von 10 Punkten.

Geben sie der Maschine immer gute Pflege, denn das ist das A und O für ein gutes Arbeiten und eine lange Haltbarkeit.

Vorteile

CB-Greifer, Nadelsystem 705, weitere Vorteile, siehe auch bei Privileg 565

Nachteile

kein versenkbarer Transporteur, weitere Nachteile, siehe auch bei Privileg 565

 

Text: I. Naumann

Privileg 662

Privileg 662 Super Nutzstich 6 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 662 Super Nutzstich 6 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)

Die Beschreibungen der Maschinen Meister 210, Privileg 565 und 661 treffen auch für die hier vorgestellte Privileg 662 zu. In diesem Zusammenhang kann gesagt werden, dass zu dieser Baureihe auch die Privileg 663 gehört.
Vorteile

siehe unter Privileg 565 und 661,
Nachteile

kein Tragegriff an der Maschine, weitere Nachteile siehe unter Privileg 565 und 661 

Privileg 663 Super Nutzstich, 8 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Krentz)
Privileg 663 Super Nutzstich, 8 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Brother In Taiwan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: H. Krentz)

Privileg 5003 Super-Nutzstich

Privileg 5003 Super-Nutzstich, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Toyota, Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: T. Schumacher)
Privileg 5003 Super-Nutzstich, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Toyota, Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: T. Schumacher)

Die Quelle Privileg 5003 ist, wie die 5004 und 5006, eine Freiarm-Nähmaschine mit Nutzstich- und einigen Zierstich-Programmen, die auch eine Transportumsteuerung beherrschen, um im Programmtakt vorwärts/rückwärts zu nähen, z.B. Für die 3fach Naht in einem Arbeitsgang!  Diese wird besonders stabil, weil  sie dabei 3mal den Faden durch die selben Löcher zieht (im Takt vor-zurück-vor-vor), sich ständig selbst vernähend.

Ein angeklipstes Vorbaukästchen mit dem Nähzubehör drin macht sie quasi auch zur kompakten Flachbettmaschine. Es kommen die Standard-Flachkolbennadeln 130/705H  sowie ein gut bedienbarer CB-Greifer im Unterbau zum Einsatz, recht spielfrei und haltbar angetrieben über ein Stahl/Messinggetriebe . Der Maschinenkörper, sowie der Deckel vor dem Maschinenkopf und Lampe ist aus sauber lackiertem Alu-Druckguss. Die  Beschichtungen wurden mit der Zeit schon besser, auffällig ist, das es keine Lackabplatzer gibt, fast Kunststoff-like! Die restlichen Deckel, Klappen, Handrad und Bedienknöpfe sind aus Kunststoff, ebenso der Füßchenheber. Es ist auch eine der eher ungewöhnlichen Maschinen, die keine Stichlängenregulierung an der Front aufweist!

Nur die Rückwärtstaste sitzt an der Stelle. Alles wird zunächst mal kombiniert mit den Programmen gesteuert. Erst nach einem genauerem Blick fällt auf der Rückseite ein kleiner Regulierhebel auf, der sich begrenzt auf die Stichlängen auswirkt.

Der Motor ist im Gehäuse integriert, mit 50W nicht gerade der stärkste, treibt er über einen Zahnriemen und einem großen inneren Riemenrad die Hauptwelle an. Duch die hohe Übersetzung ereicht er dennoch eine gute Durchstichskraft (=Drehmoment), vielleicht etwas zu Lasten der Nähgeschwindigkeit (Stich-, bzw.Drehzahl).

Das Innenleben ist recht einfach und übersichtlich gehalten. 2 kleine Plastik-Programmtrommeln steuern Nadelauslenkung und Vorschub. Der Greiferantrieb wird über ein Alu-Pleuel bewegt, auch am Gelenkfadenhebel finden sich Alu-Pleuel und Hebel.

Eine preiswerte, aber ganz pfiffige Konstruktion hat der Oberfadenspanner mit einer Exenterkurve am Stellrad und einer zusätzlichen Kunststoff-Justierschraube.   Nichts defekt bisher, so kann man zusammenfassen …

Was eher negativ auffiel, war der Transporteur, aus Alu oder wahrscheinlich sogar preiswertem Zinkdruckguss, dessen weiche Zähnchen einer intensiven Nutzung sicher nicht so lange stand halten werden, wie noch bei den Maschinen der 40er bis 60er Jahre, bei denen der Transporteur aus gehärtetem Stahl bestand!  Transporteur-Abschaltung gibt es nicht, zum Stopfen und Knopf annähen gibt es eine  Abdeckplatte (die prompt bei mir fehlte). Ziemlich unzugänglich auch die untere Mechanik, da die Unterseite mit einem mehrfach verschraubtem und unter den Standfüssen verhakten Deckel verschlossen ist. (Ich verspürte da wenig Lust, alles aufzuschrauben um nach Schmierstellen zu suchen.)

An einige Schmierstellen kommt nach abschrauben der Stichplatte noch ran.

Entsprechend verblieb die Maschine bei einem erhöhten Geräuschpegel, wobei auch der Zahnriemenantrieb stark beteiligt war. Anfangs hatte sie mal hin und wieder einen Stichaussetzer rechts im Zickzack, der Greifer kam da sehr spät und knapp am Nadelöhr vorbei. Ein wenig die Rastfeder nachbiegen, die den herausnehmbaren Greifer in Position hält, um das Spiel zu reduzieren, genügte aber schon um das zu beseitigen.

Nähen tut sie nach den Schmieren und Justieren nun wieder recht ordentlich, auch die Zierstiche sahen in der Probe exakt aus.

Vorteile

Einfach zu bedienen, übersichtliche und nützliche Programme, erträgliches Gewicht

Nachteile

Relativ großer Koffer, "Einsparteile" an div. Stellen verbaut

 

Text: T. Schumacher

Privileg 5006 Nova Supernutzstich

Privileg 5006 Nova Supernutzstich, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Toyota, Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: A. Baumgartner)
Privileg 5006 Nova Supernutzstich, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Toyota, Japan, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: A. Baumgartner)

Die Privileg Nova Super-Nutzstich hat die Modellnummer 5006. Als Best.-Nr. ist 036.865-4 angegeben. Sie ist von Quelle International Fürth Bayern. Sie ist für 220 V geeignet und hat eine 15 Watt Lampe. Der Motor läuft mit 50 Watt und als weitere Angabe wird gemacht: Ges.65W 800 n-1. Die Maschine ist wohl baugleich mit einer Toyota (Danke an http://www.occaphot-ch.com/ für Information). Hier gibt es auf Englisch das Bedienungshandbuch: http://sewingonline.co.uk/instructions/toyota2260/

Zum Ansehen ist das Manual kostenfrei, der Download kostet. Da im Internet sehr oft nach Bedienungsanleitungen für diese Maschine gesucht wird in den div. Foren, gehe ich davon aus, dass es eine Maschine ist, die sehr oft verkauft worden ist. Hier gibt es eine Schnellanleitung, in der mit Bildern erklärt wird, wie man die Maschine nähfertig macht: http://www.fablab-hamburg.org/wp-content/uploads/FabLab-N%C3%A4hmaschine.pdf

Da ich die Maschine erst seit Kurzem habe, kann ich noch nicht viel zu Vor- und Nachteilen sagen. Natürlich wäre es praktischer, man müsste die obere Abdeckung nicht abschrauben, sondern könnte sie wie z.B. bei BERNINA einfach abnehmen oder hochklappen. Die obere Abdeckung ist mit zwei Schrauben befestigt. Wenn diese Schrauben locker gemacht wurden, kann man den Deckel einfach abheben und der Maschine ins Innenleben etwas Nähmaschinenöl spendieren. Nach meinen Informationen ist es immer problemlos an Stellen Nähmaschinenöl aufzutragen, bei denen Metall auf Metall trifft. Das Auseinanderbauen und Putzen beim Unterfaden ist relativ einfach und auch für Anfänger gut möglich (siehe Bilder).

Sie ist relativ schwer, was aber bei Nähmaschinen eher ein Qualitätsmerkmal ist.

 

Text: A. Baumgartner

Privileg 1520

Privileg 1520, Super Nutzstich 12 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Janome, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 1520, Super Nutzstich 12 Programme, Freiarm-Koffer-Nähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Janome, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)

Die Privileg 1520 ist eine Haushalts-Nähmaschine aus den 90er Jahren in bewährter Leichtbauweise, laut Typenschild hergestellt von Janome. Sie wiegt 8 kg, das Grundgestell und die Rückwand sind aus stabilem Aluguss, alle anderen Verkleidungen und das Handrad sind aus Kunststoff. Die Mechanik ist relativ stabil gebaut, läuft leichtgängig und leise. Ein Zahnrad am Greifer, ein Verbindungsglied zum Fadenhebel und die Teile der Programmiereinheit sind aus Kunststoff. Die Bedienung ist einfach und übersichtlich geregelt. Es lassen sich außer den Grundstichen noch 10 Nutz- und Zierstiche einstellen. Es gibt die Knopflochautomatik sowie per Programm die Änderung der Geradstich-Lage von mittig auf links. Die Programmanzeige ist doppelt belegt. Die rot aufgedruckten Stiche lassen sich in der Länge mit der Stichlängen-Einstellung verändern. Mit dem Bedienknopf der Stichlänge wird die zweite Zierstichreihe (blau) aktiviert, indem er über die Einstellung 4 hinaus bis zu den Zeichen, + · S.S · - , im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Stichlänge dieser Zierstiche lässt sich mit dem + und – links und rechts daneben verändern. Das Nähverhalten der Privileg 1520 kann ich als angenehm leichtgängig, leise und sauber beschreiben. Sie kommt mit allen Stoffarten optimal zurecht und bei Jersey und elastischen Microfaser-Stoffen hat sie mich noch nie enttäuscht. Es ist eine zuverlässige Nähmaschine, mit der alle Näharbeiten im Haushalt bestens erledigen können. Wegen ihrer überschaubaren und einfachen Bedienung werden auch Nähanfänger ihre Freude an ihr haben. Ich ordne diese Maschine in die 2 Liga ein und belohne ihre guten Eigenschaften und das angenehme Nähverhalten mit 10 Punkten auf meiner Skala von 1 bis 10.

Vorteile

leichte und leichtgängige Nähmaschine, einfache Bedienung, CB-Greifer, Nadelsystem 130/705H 

Nachteile

diverse Teile sind aus Kunststoff, kein versenkbarer Transporteur – zum Stopfen wird eine Platte über den Transporteur geklemmt 

Hinweis

bei guter Pflege kann sie zu den langlebigen Maschine gehören.

 

Text: I. Naumann

Privileg 1531

Privileg 1520, Super Nutzstich 21 Programme, Haushalts-Freiarm-Koffernähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Janome, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)
Privileg 1520, Super Nutzstich 21 Programme, Haushalts-Freiarm-Koffernähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: Janome, Vertrieb durch Versandhaus Quelle, Fürth – Bayern (Bilder: I. Naumann)

Die hier gezeigt Haushalts-Nähmaschine Privileg 1531 wurde in Taiwan von Janome gebaut und vom Versandhaus Quelle um den Zeitraum 2005 vertrieben. Man kann sie mit dem Vorgängermodell 1520 vergleichen. Optisch gibt es diverse Veränderungen, die Bedienungsweise weicht aber nur geringfügig ab. Sie verfügt über eine Auswahl von 20 Programmen, unter denen sich 7 Overlock-Stiche befinden. Das Knopflochprogramm ermöglicht das Nähen in einem Schritt, dazu ist aber die Bedienung des Knopflochhebels, der sich links neben dem Füßchen befindet, notwendig. Er bewirkt das Nähen der Verriegelung und der 2. Raupe am Knopfloch. Der Programmwahlknopf ist wie bei der 1520 doppelt belegt, zum Einschalten der 2. Programme ist der Stichlängen-Schalter auf das Symbol S.S. zu drehen. Auf das Pluszeichen davor oder das Minuszeichen dahinter ist zu drehen, wenn man eine bestimmte Dichte der Overlock-Stiche erzielen möchte. die Bedienung der Privileg 1531 ist Anwender freundlich geregelt und knüpft an die Vorgängermodelle an. Das Nähverhalten gleicht dem Vorgängermodell 1520, alle dort genannten Kriterien treffen auch auf die 1531 zu. Ich würde diese Maschine ebenfalls in die 2. Liga einordnen und das Nähverhalten mit 10 Punkten bewerten.

 

Vorteile

Leichte u. leichtgängige Nähmaschine, Gewicht 6 kg, einfache Bedienung, CB-Greifer, Nadelsystem 130/705-H,

Nachteile

Kunststoff in der Mechanik, kein versenkbarer Transporteur, zum Stopfen und Sticken wird eine Platte über die Stichplatte geklemmt,

Hinweis

für einen leichten Gang benötigt die Maschine regelmäßig gute Pflege, zum Ölen mindestens die Lampenabdeckung, den Unterboden und die vordere Verkleidung abnehmen, Achtung – die Halteschrauben sind teilweise schwer zugänglich!

 

Text: I. Naumann

Privileg 5010

Privileg 5010, Super Nutzstich (11 Programme), Automatik-Haushalts-, Freiarmnähmaschine mit Einbaumotor u. Knopflochautomatik, geb. von Aysin (Toyota) in Taiwan (Bilder: I. Naumann, Nähmaschinenverzeichnis)
Privileg 5010, Super Nutzstich (11 Programme), Automatik-Haushalts-, Freiarmnähmaschine mit Einbaumotor u. Knopflochautomatik, geb. von Aysin (Toyota) in Taiwan (Bilder: I. Naumann, Nähmaschinenverzeichnis)
Privileg 5010, Super Nutzstich, Designvariante
Privileg 5010, Super Nutzstich, Designvariante

Sie sehen hier die Haushaltsnähmaschine Privileg 5010, gebaut in Taiwan von der Firma Aysin (einem Tochterunternehmen von Toyota) und vom Großversandhaus Quelle um 2000 vertrieben. Im Vergleich mit anderen Nähmaschinen aus diesem Zeitraum fällt sie durch ihre elegante Form auf. Der Arbeitstisch ist flacher und tiefer, was sich positiv beim Nähen auswirkt. Die Armaturen sind verständlich, übersichtlich und bedienfreundlich angeordnet. Die Maschine ist in einer Leichtbauweise hergestellt, mit ca. 6,5 kg gehört sie zu den leichten Nähmaschinen. Die Rückseite des Gehäuses besteht aus einem stabilen Aluminiumguss, die Vorderseite ist mit Kunststoff verkleidet. Ihre Mechanik ist in Metall- u. Kunststoff-Leichtbauweise gebaut. Bis auf den Greifer und die Spulenkapsel besteht  die Greiferanlage größtenteils aus Kunststoff. Diese Bauweise wirkt sich auf den mechanischen Lauf der Maschine aus, ihr Nähgeräusch ist deutlich, bei jedem Nähanfang benötigt sie Anschub per Handrad. Die Nähergebnisse sind recht gut, sie näht sauber und kommt auch mit Billiggarn ohne Stichaussetzer zurecht. Sie hat die wichtigsten Näh- u. Overlock-Stiche im Programmangebot, damit bietet sie für einen Haushalt eine gute Nähgrundlage an. Entsprechend der Mechanik fühlt sich das Nähverhalten langsam und schwergängig an, es ist gewöhnungsbedürftig. Bei mir gehört die Privileg 5010 wegen ihrer Bauweise in die 3. Liga, das Nähverhalten bewerte ich mit 8 Punkten auf einer Skala von 1 – 10. 

Vorteile

Gutes Programmangebot, CB-Greifer, versenkbarer Transporteur, Nadelsystem 705/ 130-H, einfache Bedienung, sauberes Nahtbild, leichte Maschine.

Nachteile

Hoher Kunststoff Anteil in der Mechanik, keine L, M, R, Funktion, keine separate Stichlängeneinstellung, lautes Nähverhalten. 

Hinweis Maschine muss immer gut geölt sein, beim Einstellen des Programms muss die Nadel aus dem Nähgut sein.  

Text: I. Naumann

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